Pädagogischer Ratgeber für Eltern:

Liebe Eltern!
Bevor Sie mit cooler lernen beginnen, lesen Sie bitte die folgenden Seiten.

Sie als Eltern können Ihr Kind beim Lernen unterstützen! Sie sollten ihm die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen. Unser Ratgeber soll Ihnen zeigen, wie sie gemeinsam an das Lernen und Üben herangehen können!

Lernen ist mehr als nur Üben
Jeder Lernvorgang sollte die hier dargestellten vier Phasen durchlaufen:

Lernen ist mehr als Üben

Manchmal muss Ihr Kind bei einem Lernvorgang Phasen vielleicht mehrmals durchlaufen.

  • Wenn Sie während des Übens den Eindruck haben, dass Ihr Kind unlösbare Probleme mit der Aufgabenstellung hat, machen Sie einen Schritt zurück oder beginnen Sie ganz von vorn. Das ist kein Versagen, sondern kann sehr hilfreich sein.
  • Reden Sie mit dem Kind über das Lernen selbst. Was fehlt, was stört, was könnte man anders machen?
  • Vielleicht lernt Ihr Kind besser mit einer anderen Aufgabensorte zum gleichen Thema oder lässt sich einen Text lieber vorlesen, statt ihn abzuschreiben.
  • Vielleicht stellen Sie während des Übens fest, dass zur Lösung der Aufgabe noch Grundlagen fehlen. In diesem Fall finden Sie auf vielen Lösungsblättern von cooler lernen am Ende des Blattes Hinweise. Sie können aber auch passende Aufgaben durch die Schlagwortsuche oder über den Button Aufgabensorten finden.

Damit Ihr Kind beim Üben Erfolg hat, möchten wir Ihnen Tipps für das gemeinsame Lernen geben.

Wozu lernen?
Ihr Kind muss wissen, wozu es übt. Formulieren Sie gemeinsam Ziele.
Klären Sie dabei Folgendes:

  • Was ist das Ziel des Übens? (Hauptziel)
  • Welche Schritte sind zu tun? (Teilziele)

Bedenken Sie: Die Ziele, die Sie setzen, müssen erreichbar sein und innerhalb einer bestimmten Zeit erledigt werden können. Planen Sie in kleinen Schritten. So können Sie Ihrem Kind auch kleine Fortschritte bewusst machen. Erfolg und Lob sind wichtig!

Beispiele:
Französisch:
Hauptziel: Ich erweitere in dieser Woche meinen Wortschatz.
Teilziel1 : Ich kenne alle Wörter der Lektion 7 des Französischbuches
Teilziel 2: Ich kann die Wörter sinnvoll in Sätze einfügen und diese fehlerfrei niederschreiben

Mathematik:
Hauptziel: Ich beherrsche heute nach dem Üben alle Arten der Subtraktion mit 1000er Zahlen.
Teilziel 1: Ich beherrsche die schriftliche Subtraktion
Teilziel 2: Ich beherrsche die halbschriftliche Subtraktion
Teilziel 3: Ich kann ein Arbeitsblatt von "cooler lernen" mit weniger als 2 Fehlern lösen.

Deutsch:
Hauptziel: Ich verbessere bis zum nächsten Diktat meine Rechtschreibung.
Teilziel1: Ich kenne die Rechtschreibregeln des 4. Kapitels im Deutschbuch
Teilziel 2: Ich kann dazu ein Diktat mit 60 Wörtern mit weniger als 3 Fehlern schreiben.

Was lernen?
Schätzen Sie bei jedem Lernstoff ein, wie viele zusätzliche Übungen nötig sind. Wenn Sie unsicher sind, holen Sie sich fachlichen Rat. Die Lehrerinnen und Lehrer Ihres Kindes sind die Fachleute fürs Lernen. Auch kennen sie seine Stärken und Schwächen und können Ihr Kind im Vergleich mit der gesamten Klasse einschätzen. Sprechen Sie deshalb mit ihnen über den Einsatz der Lernmaterialien von "cooler lernen". Bei diesem Gespräch kann Ihr Kind durchaus dabei sein.
Versuchen Sie auf jeden Fall folgende Punkte zu klären:

  • Wo liegen die Stärken Ihres Kindes? (Denn auch diese sollen gefördert werden!)
  • Wo gibt es Nachholbedarf?
  • Was genau sollte geübt werden?
  • Was gibt es Besonderes, auf das Sie achten müssen?

Wie lernen?
Das Lernen können Sie Ihrem Kind nicht abnehmen! Aber Sie können es optimal unterstützen. Versuchen Sie nur so viel Hilfe zu bieten, wie notwendig ist. Ihr Kind soll wissen, dass es zu Ihnen kommen kann, wenn es nicht mehr weiter kommt. Helfen Sie nicht zu voreilig. Während es anfangs sinnvoll sein kann, sich beim Üben neben Ihr Kind zu setzen, kann es sich bei einiger Vertrautheit mit der Lernsituation vielleicht selbständig besser konzentrieren.

Gemeinsame Planung mit Ihrem Kind ist wichtig. Dabei können Sie sich von folgenden Fragen leiten lassen:

  • Wie wollen wir vorgehen?
  • Was muss bearbeitet werden, wo genau liegen die Schwierigkeiten? (z.B.: das Kind hat das Thema nicht verstanden, es kann sich nicht konzentrieren, es fehlen Grundlagen)
  • Welche Aufgabensorten sind hilfreich? (bekannte und neue, einfache und anspruchsvolle Aufgaben)
  • Wo gibt es zusätzliche Hilfen? (Bücher, Lexika, Internet, Geschwister, Bekannte)

Wo lernen?
Ohne Konzentration und Anstrengung kann niemand lernen. Schaffen Sie zusammen mit Ihrem Kind eine lernförderliche und motivierende Atmosphäre. Der Arbeitsplatz soll das Lernen unterstützen und nicht erschweren!

  • Er sollte gemütlich, gut beleuchtet und aufgeräumt sein.
  • Sorgen Sie für frische Luft
  • Schalten Sie Störungsquellen aus (Fernseher, Radio, MP3 Player)

Wann und wie lange lernen?
Beachten Sie den Rhythmus Ihres Kindes. Packen Sie den Tagesplan nicht zu voll!

  • Ihr Kind muss ausgeruht sein
  • Es soll keinen Zeitdruck verspüren
  • Eine Übungsaufgabe sollte in der Regel in 20 – 30 Minuten erledigt sein
  • Denken Sie an Pausen

(Für die gemeinsame Zeitplanung stellt "cooler lernen" einen Wochenplan zur Verfügung.)

Wurde das Ziel erreicht?
Kinder, die lernen, sind auf Rückmeldungen angewiesen. Teilen Sie Ihrem Kind Ihre Einschätzung mit. Dabei können Sie mit ihm zusammen folgende Fragen beantworten:

  • Habe ich durch diese Übung mein Ziel erreicht?
  • Was habe ich gut gemacht?
  • Woran muss ich noch weiter arbeiten?
  • Was hat mir besonders geholfen?
  • Welche Erfahrungen habe ich gemacht, die mir beim nächsten Üben helfen?

Ihr Kind kann selbst feststellen, ob es sich auf dem richtigen Weg befindet. Kontrollen werden im besten Fall von Ihrem Kind selbst ausgeführt.

Wann haben Sie selbst das letzte Mal etwas gelernt?
Ihr Kind braucht Vorbilder!

  • Überall ist die Rede von lebenslangem Lernen. Versuchen Sie doch einmal mit Ihrem Kind gemeinsam etwas zu lernen. Gegenseitiges Abhören zum Beispiel kann Ihrem Kind die die Erfahrung vermitteln, dass auch Erwachsene lernen müssen und nicht immer alles wissen.
  • Auch Sie sollten sich ganz auf das gemeinsame Üben einstellen. Während Ihr Kind lernt, könnten Sie zum Beispiel in der Nähe sitzen und selbst ebenso konzentriert wie Ihr Kind in einem Buch lesen. Wenn Sie stattdessen nebenbei den Abwasch erledigen oder mal kurz ein Telefonat erledigen, vermitteln Sie Ihrem Kind nicht den Eindruck, dass Sie sich auf das Lernen konzentrieren.
  • Oder schreiben Sie mit Ihrem Kind gemeinsam an einer Fortsetzungsgeschichte. Mit den neuen Rechtschreibregeln ist Ihr Kind sicherlich vertrauter als Sie selbst. Und wenn es Unsicherheit gibt, schlagen Sie gemeinsam nach.

Und nicht vergessen: Belohnen Sie Ihr Kind für seine Leistung!

Die wichtigsten Punkte möchten wir zum Schluss für Sie noch einmal kurz zusammenfassen:

Ihr Kind braucht beim Lernen:

  • Realistische Ziele
  • Eine gute Planung
  • Sicherheit, Motivation
  • Anspruchsvolle, abwechslungsreiche Aufgaben
  • Genügend Zeit, Regelmäßigkeit, Pausen
  • Konzentration
  • Variationen, Wiederholung
  • Rückmeldung über Ergebnisse des Lernens
  • Lob!

Auch wir lernen!

  • Schreiben Sie uns, wenn Ihnen in unserem Portal oder bei den Übungen etwas verbesserungsbedürftig erscheint
  • Auch Ihre Erfolgserlebnisse mit dem Portal von cooler lernen interessieren uns. Sie können anderen vielleicht damit helfen, die ähnliche Anliegen haben.

Autoren:
Martin Nigg, Primarlehrer
Studium der Pädagogik in Zürich und Dresden

Dr. Waltraud Amberger
KUnet GmbH, Grünstadt

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